Vorsicht Nebel?

Das erhöhen der Luftfeuchtigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung, wenn in einem Gewächshaus eine Art von "Regenwaldstimmung" aufkommen soll. Um dies zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

• Häufiges manuelles Sprühen, das nicht nur sehr arbeitsaufwendig ist, sondern praktisch eine ununterbrochene Anwesenheit erfordert
• Verdampfung oder Verdunstung, diese Methoden kommen bei mir als zusätzliche Hilfe zum Einsatz: Mit beheizten Gießwasserbecken, deren Temperatur im Winter immer über der Lufttemperatur gehalten wird. Im Handel angebotene Elektroverdampfer sind aus meiner Sicht wegen der entstehenden Zusatzwärme nicht geeignet.
• Ultraschallnebler, die kostenmäßig für den Amateur erreichbar haben nach meiner Erfahrung eine viel zu eingeschränkte Lebensdauer und benötigen absolut reines Wasser.
• Hochdruck-Nebelanlagen drücken mit 80 und mehr Atmospheren Druck Wasser durch feinste Düsen. Sie sind für mich noch immer ein Zukunftstraum, denn der Preis schreckt (noch) ab.
• Zentrifugalvernebler: Hier wird Wasser Von einem sich mit hoher Drehzahl drehenden Teller gegen die Innenwand eines Prallrohres geschleudert. Die dabei entstehenden Nebeltröpfchen werden mittels eines Ventilators in den freien Raum transportiert. Diese Methode ist eigentlich für kleine Gewächshäuser gedacht, mit einigen Modifikationen führt sie aber auch in meinem "Tropenwald" zu befriedigenden Ergebnissen. Mehr dazu im nächsten Absatz.

Mein Nebelturm

Mein Zentrifugalnebler befriedigte mich nicht von Anfang an. Dies lag daran, das der Nebel durch die auftretende Verdunstung recht kalt ist und schnell zu Boden sinkt, und zwar trotz der kräfigen vertikelen Ventilation. Auch verschiedene Experimente, z.B. das Aufstellen an erhöhtem Standort, befriedigten nicht. Schließlich kam ich zu eineer Lösung, die sich langfristig bewährt hat:
Auf einem handelsüblichen U-Stein, wie er im Landschaftsbau verwendet wird, wurden vier ebenfalls im Landschaftsbau verwendete Ringsteine aufgesetzt. Durch den U-Stein kann das Gerät seitlich herausgenommen werden, um gereinigt und gewartet zu werden. Ausserdem dient die Öffnung der Zuführung von Strom- und Wasseranschluß. Die vier Ringsteine, die jeweils einseitig eingebuchtet sind, wurden so aufgestapelt, das durch die entstehenden seitlichen Öffnungen ein Teil des Nebels austritt , der grössere Teil wird aber, bedingt durch die starke Lustströmung im Inneren des Schachtes, oben am Kopf ausgeblasen.

Das Bild am Beginn dieser Seite zeigt den Nebelturm kurz nach dem Einschalten. Deutlich zu sehen ist die starke Nebelkonzentration am oberen Austritt. Das zweite Bild zeigt den gleichen Turm nach 10 Minuten Betrieb. Deutlich zu sehen ist die starke Sättigung der Luft in allen Höhen.

Im dritten Bild, nach einigen Monaten aufgenommen, ist zu erkennen wie sich Farne und Moose bereits auf dem Beton der Ringsteine angesiedelt haben. An dem im Bild sichtbaren Haken hängt normalerweise eine Kannenpflanze im Topf, die für die Fotografie entfernt wurde.
 

Vor- und Nachteile des Nebelturms möchte ich auch nicht verschweigen:
- Die Laufzeit der Gerätes muß erhöht werden, denn ein Teil des Nebels schlägt sich an der Innenwand der Ringsteine nieder.
- Auch bei abgeschaltetem Gerät geben die nassen Ringsteine noch viel Feuchtigkeit ab, dieser Effekt ist bei mir allerdings erwünscht.
- Der Nebelturm wirkt schalldämmend.
- Der gesamte Turm hat ein Gewicht von über 100kg; stabiler Stand ist also unabdingbare Voraussetzung.